Elisabeth Voß

Dipl. Betriebswirtin (FH) und Publizistin, Berlin

Projekt A in Neustadt / Weinstraße

Von 1993 bis 1996 habe ich in Neustadt / Weinstraße gelebt, im Projekt A, das auch unter dem Namen WESPE (Werk selbstverwalteter Projekt und Einrichtungen) bekannt war.

Zu guten Zeiten gab es dort etwa 12 Kollektivbetriebe. Einige von ihnen, sowie das Projektzentrum Ökohof, existieren noch heute. Ich habe damals in der WIESE gearbeitet, einem Handwerksbetrieb für ökologische Haustechnik.

Die WESPE war einer der größeren Selbstverwaltungs-Versuche der Alternativenbewegung, aus dem sich sicher einiges lernen lässt, insbesondere aus den Konflikten und aus dem Scheitern. Leider gibt es nur wenige Veröffentlichungen darüber.

Neuere Artikel von mir zur WESPE


Mai 2021: WESPE

WESPE ist die Abkürzung für „Werk selbstverwalteter Projekte und Einrichtungen“. Diesen Namen gab sich das „Projekt A“ in Neustadt an der Weinstraße, ein größerer Selbstorganisationsversuch in den 1990er Jahren.

Beitrag im Lexikon der Anarchie (DadAWeb).


Okt. 2019: Buchbesprechung

Herrschaftsfrei leben – Projektanarchismus

1985 erschien „Das Projekt A“ von Horst Stowasser (1951-2009) als Din-A4-Broschüre in kleiner Auflage. ... Dass es im Leben anders geht als in der Theorie, war Horst Stowasser immer klar ... Hauptsache es erstarrt nicht, bleibt herrschaftsfrei, autonom und schafft Strukturen, in denen jede und jeder Einzelne sich frei entfalten kann. In diesem Sinne sind solche Utopien gerade heute wieder wichtig, darum ist das Buch genau im richtigen Moment neu erschienen.

Buchbesprechung online und in den Libertären Buchseiten der GWR 442, Seite 4 (pdf)

Horst-Stowasser-Institut e.V. (Hrsg.): Das Projekt A, bearbeitet von Michael Schläger, Verlag Edition AV, 2019, Bodenburg.


Okt. 2019: Hierarchiefrei leben, ohne Chef und Staat? Teil 2

Projektanarchismus in Neustadt an der Weinstraße

Sexismus-Konflikt und Krise - vom Scheitern und was trotzdem bleibt.

Beitrag in GWR 442 Oktober 2019 und im Schattenblick


Sept. 2019: Hierarchiefrei leben, ohne Chef und Staat? Teil 1

Im Juni 2019 wurde in Neustadt an der Weinstraße der 30. Geburtstag des einstmals größten anarchistischen Projekts, der WESPE (Werk selbstverwalteter Projekte und Einrichtungen), in Westdeutschland gefeiert. Mehr als 80 Leute kamen in den Ökohof, das Zentrum des Projekt A in Neustadt, von dem nur noch Reste bestehen, aber immerhin. Eine Dabeigewesene erinnert sich – ein Bericht aus selbstverständlich subjektiver Perspektive.

Beitrag in GWR 441 September 2019, Teil 1 Auch veröffentlicht im Schattenblick


Juli 2019: Herrschaftsfrei leben?

Mitte der 1990er Jahre habe ich für eine Weile in Neustadt an der Weinstraße im Projekt »Wespe« gelebt, dem »Werk selbstverwalteter Projekte und Einrichtungen«, auch bekannt geworden als »Projekt A« in Neustadt – das A steht für Anarchi. ... er berichte ich über einige Schlussfolgerungen, die ich im Austausch mit anderen und durch meine spätere Bildungs- und Beratungsarbeit vertiefen konnte. Insbesondere interessieren mich dabei die Missverständnisse, die in selbstverwalteten Projekten aufkommen können.

Beitrag in Oya 54, Juli 2019


Dez. 2017: Mein Weg zur "Wespe"

Wie ich einmal von Berlin in eine westdeutsche Kleinstadt gezogen bin - Ein persönlicher Rückblick auf die Wendejahre

Auf die Frage, ob ich etwas über das »Projekt A« in Neustadt an der Weinstraße schreiben möchte, wo ich vor über 20 Jahren gelebt habe, da habe ich sofort zugesagt. Allerdings mit dem Hinweis, dass ich lieber über meinen Weg dorthin erzählen möchte, als über das Projekt selbst.

Ein Beitrag über Ökodorfgruppen, Rudolf Bahro und den kurzen Sommer der Umland-Träume

in Oya 46, Dezember 2017, Seite 78/79


Ältere Artikel von mir

Gemeinsam wohnen und arbeiten – Kommunen und andere selbstorganisierte Lebensgemeinschaften, in: H. J. Degen, J. Knoblauch: Anarchismus 2.0, Schmetterling Verlag, Stuttgart 2009 (ein Teil meines Textes findet sich in der Online-Leseprobe).

Wege, Umwege, Irrwege, in: Kollektiv KommuneBuch:  Das KommuneBuch, Werkstatt Verlag, Göttingen 1996 (der Text, mit einem Kapitel über die WESPE, steht kpl. online).

In einem der großen Konflikte ging es um eine Veranstaltung von zwei WESPE-Kollektivbetrieben mit dem rechten "Ernährungspapst" Max Otto Bruker: Aktionen "gewaltbereiter, gesellschaftsschädigender Elemente". Aktion gegen Bruker in Neustadt/Weinstraße, in: ÖkoLinx 23, Sommer 1996 (mehr dazu s.u.).

In einer Kleinstadt selbstverwaltet, ökologisch und libertär leben, in: B. Flieger, B. Nicolaisen, R. Schwendter: Gemeinsam mehr erreichen, AG SPAK Verlag, München 1995.


Was andere zum Projekt A und zur WESPE veröffentlicht haben (kleine Auswahl)

Horst Stowasser: Wege aus dem Ghetto: Die anarchistische Bewegung und das Projekt A, in: Rolf Cantzen (Hrg.).: „Anarchismus - Was heißt das heute“. Als Broschüre erschienen im An-Archia-Verlag 1990.

Michel Boltz: Der Eilhardshof ist gescheitert. Als Text 2 bei trend.infopartisan, aus CONTRASTE Nr. 314, Nov. 2010.

Marburger Pro-A-Gruppe: "Projekt A" - Was ist das eigentlich? 1992.

Pu Schröder (Websites): Projektanarchie und Alltagsanarchie

Jens Herrmann: WESPE - Das @ndere Modell und Wirklichkeiten: wie es gekommen ist aus seiner Diplomarbeit, nachgedruckt in der Zeitung der Grünen Liga: Rabe Ralf, Berlin 2001.

Zum Konflikt um eine Veranstaltung von zwei WESPE-Kollektivbetrieben mit dem rechten "Ernährungspapst" Max Otto Bruker (ergänzend zu meinem Beitrag in der ÖkoLinx 23, Sommer 1996:

Flugblatt zur Aktion von der Antifa-Koordination Rhein/Mosel

Jutta Dithfurth: Entspannt in die Barbarei – (Öko-)Faschismus und Biozentrismus (Auszug 1996)

Salzekurier, 06.09.2009: Max Otto Bruker: Wer war der "Ernährungspapst" wirklich? (im Internet-Archiv)